Selbst- und Ko-Regulierung in der modernen Kommunikationswelt
23. Mai 2019

Werberat lud zur Enquete

Die Funktions- und Wirkungsweisen von Selbstregulierungssystemen und deren Transformation in der modernen Kommunikationswelt standen am 7. Mai 2019 im Mittelpunkt der Enquete des Österreichischen Werberates. Im RadioKulturhaus waren hundert hochkarätige Experten aus Politik, Wirtschaft und Medien zu Gast.
Michael STRABERGER (ÖWR-Präsident), Stéphane MARTIN (EASA Präsident ) mit den Diskussionsteilnehmern – Panel 1 (v.l.n.r): Dr. Thomas HÖHNE (Höhe, In der Maur & Partner Rechtsanwälte), Dr. Klaus KASSAI (ORF-Abt. Recht & Auslandsbeziehungen), Dipl.Kffr. Corinna DRUMM (GF Verband Österreichischer Privatsender), KR Mag.a Angelika SERY-FROSCHAUER (sery* brand communication – Obfrau FV Werbung WKÖ, Vizepräsidentin WK OÖ), HR Dr. Hans Peter LEHOFER (Verwaltungsgerichtshof) und Moderator Mag. Gerald GRÜNBERGER (GF ÖZV)

Präsentiert und diskutiert wurde über starke Netzwerke und ihre Selbstregulierung, über Chancen und Möglichkeiten von Selbst- und Ko-Regulierungs-Systemen, die Umsetzung der EU-Richtlinie über audiovisuelle Mediendienste (AVMD-RL) in der Lebensmittelwerbung und die Rolle des Werberates in der modernen Kommunikationswelt.

In seiner Keynote betonte Harald Katzmair (FAS.research): „Wir müssen unsere eigene Stimme finden, eigene Benchmarks definieren“. Der Werberat als Ort der Aufklärung und des Experimentierens könne dazu beitragen einen gemeinsamen Bildungssinn zu entwerfen und schließlich ein neues Wir zu finden und Exzellenzkriterien zu entwickeln.

Das erste Panel „Über Funktions- und Wirkungsweisen von Selbstregulierungs-systemen & deren Transformation in die moderne Kommunikationswelt“ wurde von ÖZV-Geschäftsführer Gerald Grünberger moderiert. „Die Umsetzung der europäischen Audiovisuellen Mediendienste Richtlinie für Österreich gibt uns rund alle 10 Jahre die Chance, die bestehenden Kodexvorgaben zu prüfen, sie an die gesellschaftlich/politischen Entwicklungen anzupassen und dadurch die Selbstregulierung zu schärfen”, erklärte ÖWR-Präsident Michael Straberger in seinem Impulsreferat.  Er sieht die Insttumentarien der Selbst- und Ko-Regulierung als Service, das wo nötig korrigiert und dabei den organisatorischen und finanziellen Aufwand aller Akteure möglichst klein zu halten. Gleichzeitig sei sie eine große Entlastung der staatlichen Verwaltung aber auch als Entlastung der staatlichen Verwaltung“. Stéphan Martine, President des europäischen Werberats EASA (European Advertising Standards Association) stellte in einem umfangreichen Vortrag stellte Tätigkeiten und Schlüsselinitiativen der Selbstregulierungssysteme in Europa vor und erklärte die wichtigsten Veränderungen im Hinblick auf die neue AVMD-R. Anschließend diskutierten Thomas Höhne (Höhe, In der Maur & Partner Rechtsanwälte), Klaus Kassai (ORF-Abt. Recht & Auslandsbeziehungen),  Corinna Drumm (Verband Österreichischer Privatsender), Angelika Sery-Froschauer (sery* brand communication, FV Werbung WKÖ) und Hans Peter Lehofer (Verwaltungsgerichtshof).

In einer zweiten Diskussionsrunde wurde die Umsetzung der Richtlinie am konkreten Beispiel der Lebensmittelwerbung diskutiert. Den Impuls dazu lieferte Andreas Kadi von Fachverband der Lebensmittelindustrie. Er stellte klar: „Wir sehen im Werberat eine kompetente Stelle der Selbstregulierung um die Einhaltung der Verhaltenskodizes zu gewährleisten.“ Mit ihm diskutierten unter Moderation von Oskar Wawschinek (Die Ernährung/Nutrition) Peter Reinecke (forum.ernährung heute), Angela Teml (Nestlé Austria), Michael Blass (AMA) und Günter Thumser (Österreichischer Verband der Markenartikelindustrie)